Einleitung
Der Lebenszyklus einer Cannabis-Pflanze beginnt in der Regel mit einem Cannabis-Samen. Dieser wird nach der Keimung eingepflanzt und entwickelt sich innerhalb zweier Monate zur „Geschlechtsreife“.
Keimung / Sämling
Der Keimprozess
Cannabis-Samen werden trocken und in einer verschlossenen Verpackung geliefert, um die Samen vor Luftfeuchtigkeit und Umwelteinflüssen zu schützen. Bei genügend Feuchtigkeit beginnt der Keimprozess nach 1-2 Tagen. In der Praxis gibt es zwei Varianten, die Samen vorkeimen zu lassen. Am sinnvollsten ist es, die Hanfsamen in feuchtes Küchenpapier einzuwickeln und an einem dunklen Ort, zum Beispiel zwischen zwei Untertellern, bei Zimmertemperatur zu lagern. Nach 1-2, bei minderwertigen Samen auch länger, springt die Samenschale auf und die erste (weiße) Wurzel wird sichtbar. Eine andere Möglichkeit ist es, die Samen in ein Gefäß mit Wasser zu legen. Nach einigen Stunden haben sich die intakten Samen mit Wasser vollgesogen und sinken auf den Boden des Gefäßes. Ist dies geschehen, sollten die Cannabis-Samen aus dem Wasser genommen und eingepflanzt werden.
Beim Vorkeimen in feuchtem Papier kann man die Samen umpflanzen, sobald die erste Wurzel zu sehen ist.
Ein- / Umpflanzen
Hat der Keimprozess geklappt, kann der Samen in ein kleines Gefäß umgepflanzt werden. Hierzu werden entweder Torf-Töpfe mit Erde oder sog. Jiffies, Torfquelltabletten, benutzt. Dabei wird in der Mitte des Gefäßes ein ca. 0,5cm tiefes, schmales Loch präpariert in welches der Keimling mit der Wurzel nach unten (wichtig!) eingepflanzt und die Erde leicht angedrückt wird. Liegt der Samen mit der Wurzel nach oben, muss sich diese erst nach unten orientieren, was im besten Fall 1-2 Tage dauern kann, im schlimmsten Fall stirbt der Samen jedoch ab. Nachdem die Samen eingepflanzt und die Erde angedrückt wurde, erfolgt eine erste vorsichtige Bewässerung.
Ideal ist es, die Samen & Töpfe nun in ein kleines Gewächshaus zu stellen, die Luftfeuchtigkeit hoch zu halten und die Erde in keinem Fall austrocknen zu lassen. Nun sollte nach 2-4 Tagen zu sehen sein, wie der Keimling aus der Erde guckt.
Keimblätter & die ersten Wochen
Nachdem die Jungpflanze nun aus der Erde guckt, wächst diese bis zu mehreren cm am Tag und verliert nach einigen Tagen die Samenschale, wenn noch nicht geschehen. Dann ist der Blick auf das erste Blattpaar, die sogenannten Keimblätter, frei. Die beiden Keimblätter beinhalten wichtige Nährstoffe und Reserven, um das Wachsen der Pflanze sicher zu stellen. Die Keimblätter sind rund und haben nicht die typische Form eines Cannabis-Blatts.
Gerade in den ersten Tagen & Wochen entwickelt sich die Pflanze sehr schnell. 8-10 Tage nach dem EInfpalnzen sollten die ersten Blattpaare mit Cannabis-typischer Form zu sehen sein.
Eine leichte, tägliche Bewässerung ist ratsam, allerdings ohne Düngemittel. Die Erde ist bereits vorgedüngt, sodass die Pflanze sich benötigte Nährstoffe aus dem Boden lösen kann. Sollten sich gelbe Verfärbungen zeigen, ist dies in der Regel ein Zeichen für eine Unterversorgung der Pflanze. Eventuell sind im Frühstadium der Pflanze die Wurzeln nicht ausreichend ausgeprägt, hier kann durch Zugabe von geringen Mengen Wurzelstimulator nachgeholfen werden.
Stecklinge schneiden & einpflanzen
Nach anderthalb bis zwei Monaten können meist die ersten Ableger, sogenannte Stecklinge, produziert werden. Hierzu werden mind. 10cm lange Seitentriebe mit 2-3 Blattpaaren am Stamm in einem Winkel von 45° mittels Skalpell / scharfem Messer abgeschnitten und direkt in ein Glas Wasser gestellt. Die „offene Wunde“ am Ableger darf mit so wenig Sauerstoff wie möglich in Berührung kommen. Den Vorgang wiederholt man, bis man die gewünschte Anzahl Ableger hat. Nun feuchtet man die Erde / Steinwolle / etc. an und drückt ggf. überschüssiges Wasser wieder heraus.
Jetzt nimmt man jeweils einen Ableger, schneidet nochmals einen 45° Schnitt am Ende des Ablegers, benetzt diesen dann mit Stecklingspulver, drückt ihn in das Torf-Jiffy – fertig. Diesen Vorgang wiederholt man bei allen Ablegern. Haben sich bereits größere Blätter gebildet, kann man diese zur Hälfte abschneiden. Zu Beginn muss die Pflanze ihre Kraft zur Bildung neuer Wurzeln aufwenden, so stehen für die Blätter wenig Ressourcen zu Verfügung. Die fertigen Stecklinge in einem Gewächshaus unter 18 Stunden Licht am Tag bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit (>85%) für zwei Tage stehen lassen, einmal täglich belüften und mit Wasser besprühen, dann täglich die Frischluftzufuhr etwas aufmachen und die Luftfeuchtigkeit langsam auf Werte über 50% absenken.
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