Kiffen ist meist nur unter Jugendlichen oder jungen Erwachsenen ein Thema. Es heißt, dass das Interesse an Cannabis mit Anfang Dreißig oder mit der Gründung einer Familie aus dem Leben eines Menschen verschwinden würde. Doch stimmt das? Und wenn Eltern rauchen, stellt dies eine Gefahr für die Kinder dar?

 

Wir haben uns mit Menschen beschäftigt, die ihr 30. Lebensjahr vollendet haben und schon längst ihr Familienglück durch Nachwuchs besiegelt haben. Da bekommt man nicht selten zu hören, dass der Cannabiskonsum bei ihnen nur eine Rolle spielt, wenn es darum geht, sich einmal zu entspannen und dem hektischen Alltag zu entfliehen. Auch Eltern sind nur Menschen, die sich ab und an sagen, dass heute einmal ein paar Züge an einem Joint fällig sind. Diese sind meist sogar sinnvoller, als ein Paar Drinks zu kippen. Viele der befragten Eltern nutzen das Cannabis nicht, um mal schön von der Umwelt abgeschottet high zu sein und in einer eigenen Welt zu versinken. Sie nutzen das Cannabis eher dazu, dem Alltagsstress zu entkommen und Spannungen zu lösen. Statt diese Spannungen innerhalb der Familie an die Kinder weiter zu geben, gönnt man sich einfach einmal eine Auszeit.

Doch wann rauche ich Cannabis? Rauche ich, wenn meine Kinder bei mir Zuhause sind oder sogar vor ihnen? Wir haben die Eltern gefragt:

kiffende eltern

„Im Normalfall rauche ich, wenn schon alle schlafen. Das Gras bringt mich runter und lässt mich die letzten Stunden des Tages entspannen. Vor meinen Kindern möchte ich nicht rauchen. Ich habe zu sehr Angst davor, dass sie den Respekt vor mir verlieren.“  Thomas, 41 J.

„Mein Mann und ich rauchen nur im Freien, in der Natur. Meistens, wenn die Kinder schon schlafen oder außer Haus sind. Ich finde jedoch, wenn Eltern vor ihren Kindern ohne Weiteres Bier oder Wein konsumieren können, sollte das Gras rauchen auch nicht anders beurteilt werden.“ Rebecca, 36 J.

„Ja ich rauche Gras. Und ja ich bin Mutter eines 4 jährigen Sohnes und einer 7 jährigen Tochter. Ich rauche wenn, dann abends. Auch in ihrer Anwesenheit. Dies passiert jedoch eher selten. Ich habe das Gefühl, das Cannabis macht mich nicht nur zu einem besseren Elternteil, sondern auch allgemein zu einem besseren Menschen.“ Christina, 30 J.

Viele Eltern behaupten auch, durch ihren Cannabiskonsum sogar bessere Eltern zu sein. Die Begründung liegt darin, dass man einfühlsamer und mit eindeutig mehr Geduld an die ganze Sache herangeht. Cannabis soll Eltern sogar dabei helfen können, sich auf Dinge so zu konzentrieren wie es ihre Kinder tun. Die Welt eben manchmal noch mit Kinderaugen sehen können. Eine Mutter erzählte uns, dass sie mehr mit ihrer Tochter unternimmt.

Gesellschaftsspiel

„Ich stelle meiner Tochter viel mehr Fragen, setze mich mit ihr hin und kann viel mehr Geduld aufbringen, wenn sie etwas nicht versteht. Ich bringe ihr viele neue Sachen bei und zeige ihr die Welt. Jeden Sonntag unternehmen wir einen Entdeckungsspaziergang. Ich habe das Gefühl, das Gras bringt uns näher zusammen.“

Meine Meinung dazu ist, dass jedes Elternteil selbst entscheiden sollte, wie man mit seinem Cannabiskonsum seinen Kindern gegenüber umgeht. Es gibt sicherlich einige Punkte, die dafür sprechen. Auf der anderen Seite würden mir auch ein paar Punkte einfallen, die nicht dafür sprechen. Ich bin der Meinung, dass man vor seinen Kindern trotzdem nie etwas verheimlichen sollte. Kinder merken dies sehr schnell und finden diese Tatsache womöglich schlimmer, als über den Cannabiskonsum der Eltern Bescheid zu wissen. Dies ist natürlich auch immer vom Alter der Kinder abhängig. Grundsätzlich wäre für mich wichtig, dass ich mich in einem Notfall noch ordnungsgemäß um meine Kinder kümmern könnte. Wer das stoned kann, hat in meinen Augen nichts zu befürchten. Ich würde allen Eltern nur den Tipp geben, ihre Kinder, wenn, dann richtig zu informieren. So können sie irgendwann selbst entscheiden, ob sie einmal zu Cannabis greifen möchten oder nicht. Unterstützen würde ich den Konsum meines Kindes allerdings erst ab einem Alter von mindestens 18 Jahren.

Interessant:

Bewiesen wurde, dass Gewalt in der Familie meistens vom Alkohol herbeigeführt wird. Nach einer Erhebung haben 46% der britischen 10 bis 14-jährigen ihre Eltern schon betrunken gesehen. Kinder, deren Eltern oft vor ihnen trinken, sind doppelt so oft gefährdet das so genannte Komasaufen zu „genießen“, als andere Gleichaltrige. Man vermutet, dass es weniger als die Hälfte Gewaltfamilien gäbe, wenn alle Eltern, die trinken, das Weinglas mit der Pfeife tauschen würden. Das nenne ich zumindest einmal eine deutliche Aussage.

Im Grunde bin ich dafür, dass man seinen Kindern die Wahl lassen sollte, was sie ausprobieren möchten und was nicht. Lieber informieren wir unsere Kinder darüber. Denn jeder weiß, wenn Kinder etwas tun wollen, dann tun sie es. Und umso geheimnisvoller das Gras rauchen gemacht wird, umso interessanter wird es für die Kinder. Sprecht mit euren Kindern darüber. Vergesst jedoch nie, euren Kindern auch die Risiken des Cannabiskonsums klar zu machen. Gerade im frühen Teenager-alter kann dies enorme Langzeitschäden im Gehirn verursachen.

Manchmal muss man sich nur im Klaren werden, dass Zigaretten und Alkohol nicht gerade besser sind. Sie werden allerdings nur von der Gesellschaft überall als fester Bestandteil des Lebens angesehen. Leider!

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