Allgemeines
Wie jede andere Pflanze auch kann die Cannabispflanze Probleme mit Nährstoffen oder Schädlingen bekommen. Da jeder Schädling seine „Lieblingspflanzen“ hat, haben wir diese zusammengetragen und geben zudem Tipps zur Bekämpfung. Ebenso detailliert berichten wir über die verschiedensten Anzeichen von Nährstoffproblemen, sprich Über- / oder Unterdüngung.
Zu viel / wenig Nährstoffe bzw. Dünger
B Bormangel
Ein Mangel an Bor macht sich bei den obersten Blättern / neu gebildeten Blattpaaren bemerkbar. Diese weißen Mangelerscheinungen (helles grün / gelb) sowie verbrannte Flecken auf.
Ca Calciummangel
Der Mangel an Calcium macht sich an Blättern mit lochartigen braunen Stellen sowie einer unregelmäßig hellgrünen Farbe bemerkbar.
Fe Eisenmangel
An Eisen mangelt es der Pflanze, wenn die Aussenkontur der Blätter „verbleicht“ grün aussieht, innen aber noch alles tiefgrün ist.
K Kaliummangel
Kaliummangel macht sich an den Blattspitzen bemerkbar: Diese werden gelb / braun und sterben ab.
Mg Magnesiummangel
Bei Magnesiummangel verhält es sich ähnlich wie bei Kalium, allerdings fängt es am Ende des Blatts an und „zieht“ sich durchs Blatt.
Mn Manganmangel
Fehlt Mangan, verfärben sich die Blätter gelblich, bekommen braune Flecken und ziehen sich nach unten zusammen.
N Stickstoffmangel
Ist zu wenig Stickstoff der Nährstofflösung hinzugegeben worden, verfärben sich die unteren Blätter der Pflanze gelb und fallen nach einiger Zeit ab.
P Phosphormangel
Bei Phosphormangel treten mehrere Symptome auf: Zum einen können sich Blattspitzen gelb / braun verfärben und nach oben richten, zum anderen können tief dunkelgrüne Stellen am Blatt auftreten.
zu hoher pH-Wert
Ist der pH-Wert zu hoch, zerstört man die Nährstoffbahnen in der Pflanze. Dies äußerst sich durch eine Verfärbung der Bahnen und dem Absterben der Blätter.
S Schwefelmangel
Bei Schwefelmangel verfärben sich Blätter gelblich, tun dies allerdings vergleichsweise langsam.
Überdüngung
Da die Anzeichen unregelmäßig sind, deutet dieses Bild auf eine Überdüngung hin.
Zn Zinkmangel
Ist zu wenig Zink vorhanden, verfärbt sich zuerst die Blattkontur und dann das Blatt gelblich, die Blattspitze kann sich krümmen bzw. leicht braun werden.
Zu viel Wasser
Durch Staunässe zieht die Feuchtigkeit in die Pflanze ein, was auf Dauer zum Verfaulen der Wurzel / Pflanze führt.
Schädlinge
Spinnmilben
Die rote Spinnmilbe (Tetranychus urticae) oder die gefleckte Spinnmilbe sind auf der ganzen Welt als Pflanzenschädling gefürchtet. Auf den ersten Blick ist die rote Spinnmilbe nicht so leicht von der karminroten Spinnmilbe (Tetranychus cinnabarinus) zu unterscheiden, welche gelegentlich in Tomatenzuchten oder Zierpflanzen auftaucht. Bekämpfung: Hohe Luftfeuchtigkeit, niedrige Temperatur, gute Bewässerung der Pflanze, ausreichend Nährstoffe
Nützlinge: Raubmilben, Phytoseiulus persimilis, Amblyseius californicus, Amblyseius swirskii; Raubkäfer: Macrolophus caliginosus; Gallmücke: Feltiella acarisuga
Die Bekämpfung der Spinnmilben sollte wenn möglich mit biologischen Mitteln erfolgen, um eine spätere Kontamination mit Schadstoffen der zu verwertenden Pflanzenteile zu verhindern. Außerdem wurden bereits die ersten Resistenzen gegen bestimmte chemische Mittel festgestellt.
Thripse
Thripse sind schlanke, bis ungefähr 1 mm lange Insekten mit dunkel-gefärbtem Körper und zwei gelblich-braun gestreiften und fransigen Flügelpaaren. Die Larven der Thripse sind sehr hell gefärbt; von durchscheinend weiß bis zu einem sehr hellen Grün-Weiß. Thripse, im Volksmund auch als Fransenflügler, Blasenfüsse oder Gewittertierchen bekannt, sind in Europa mit ca. 300 Arten, weltweit sogar mit bis zu 5000 Arten vertreten.
Nicht alle Arten sind als Pflanzenschädlinge bekannt. Mit ihren Mundwerkzeugen durchbohren Thripse die Oberflächen der Zellen und saugen den Zellsaft heraus. Dadurch dringt in die Zellen Luft ein, die betroffenen Stellen verfärben sich deshalb weiß und bekommen einen silbrigen Glanz. Das Schadbild der Thripse ist im Vergleich zu dem der Spinnmilbe erkennbar gröber. Zeigen Spinnmilbenschäden ein eher deutliches rundliches Punktierungsmuster, entwickeln sich die Fraßspuren der Thripse meist als ausgedehntere zusammenhängende Flächen. Nach einer Weile werden die geschädigten Blattbereiche trocken. Sie verfärben sich auch oftmals braun und schwarz, weil in die geschädigten Blätter verschiedene Pilze eindringen. Werden die Blätter stark geschädigt, sterben sie ganz ab. Jedenfalls sind die geschädigten Partien der Blätter nicht mehr in der Lage, Photosynthese zu betreiben. Dadurch wird, je nach Ausmaß des Befalls und der Schädigung, die Leistungsfähigkeit der kompletten Pflanze in Mitleidenschaft gezogen. Thripse sind darüber hinaus in der Lage, die Pflanze mit verschiedenen Viren zu infizieren, die die Pflanze auch nach einer erfolgreichen Bekämpfung der Thripse beeinträchtigen können.
Bekämpfung: dauerhaft erhöhte Luftfeuchtigkeit, niedrige Temperatur, Raubmilben: Amblyseius cucumeris, Hypoaspis miles, Hypoaspis aculeifer, Amblyseius swirskii; Florfliegenlarve („Blattlauslöwe“), Chrysoperla carnea, Orius Raubwanzen, Raubkäfer, Atheta coriaria, Neem-Öl
Trauermücken (Sciaridae, Bradysia paupera)
Trauermücken sind kleine, 3-5 mm lange, dunkle Fliegen mit langen schlanken Antennen und langen Beinen. Sie treten häufig und vermehrt in warmen und feuchten Umgebungen in der unmittelbaren Nähe von Pflanzen auf. Im Gewächshaus können sie daher das ganze Jahr über zur Last fallen. Die Larven ernähren sich nicht ausschließlich von verrottendem Pflanzenmaterial im Boden, sondern zapfen auch die feinen Wurzeln von Stecklingen, jungen Sämlingen und Jungpflanzen an. Im schlimmsten Fall lösen die Larven durch ihren Fraß also eine Erkrankung durch Pilze aus, die zum Absterben der Pflanze führen kann.
Bekämpfung durch Nützlinge: Nematoden
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