Tetrahydrocannabinol [Delta-9-THC] hat eine berauschende Wirkung und fällt deswegen unter die Bestimmungen des Betäubungsmittelgesetzes. Effekte des “high”-Seins sind Stimmungssteigerungen, Euphorie, Redseligkeit und das Gefühl der erhöhten Einsicht und Bedeutung. THC bindet sich an die Cannabinoidrezeptoren CB1 und CB2. Medizinisch verursacht THC Schmerzlinderung, Muskelentspannung, Appetitsteigerung, Bronchienerweiterung, hemmt Entzündungen und allergische Reaktionen.
Wirkung
Effekte des „high“:
- Gefühle von erhöhter Einsicht
- Veränderung der Wahrnehmung auf Sinne
- Stimmungssteigerung
- Euphorie
- Redseligkeit
Therapeutisches Potenzial:
- Appetitanregende Wirkung
- Hemmende Wirkung auf Krebszellen
- Linderung neuropathischer und entzündungsbedingter Schmerzen
- Schützende Wirkung von Nervenzellen und Nervenfasern
- Hemmung der Reizbarkeit des Verdauungstrakt
- Linderung bei Übelkeit und Erbrechen
- Senkung des Augendrucks
- Erleichterung des Schlafens
Sonstige Wirkungen:
- Weitenstellung der Pupille
- Veränderung der Körpertemperatur
- Bindehaut Rötung
- Mundtrockenheit
- Beeinträchtigung des Denk-, Lern- und Erinnerungsvermögen
- Beeinträchtigung des Konzentrationsvermögens
- Gefühlte Distanziertheit von sich selbst
- Begünstigt Paranoia
- Kann Panik, Angst, schlechte Laune hervorrufen. Gerade wenn der Betroffene nicht weiß, dass er THC zu sich genommen hat.
Wirkmechanismen
Da wir noch am Anfang der Forschung zu THC stehen, ist es noch nicht vollständig geklärt wieso THC mit unserem Körper reagiert. Der Stand der Forschung bis zum heutigen Zeitpunkt ist wie folgt.
Wie in den Grundlagen erklärt gibt es im menschlichen Körper CB1- und CB2-Rezeptoren. CB1-Rezeptoren befinden sich vorwiegend in zentralen und peripheren Nervenzellen. Diese Nervenzellen senden Neurotransmittern (Botenstoffe) aus und kommunizieren so mit anderen Zellen. CB2-Rezeptoren befinden sich vorwiegend in Immunzellen.
Da der menschliche Körper mit solchen Rezeptoren ausgestatten ist, müssen sie auch für was gut sein. Der Köper produziert sogenannte Endocannabinoide, diese sind Köpereigene Cannabinoide und können an die CB1- und CB2-Rezeptoren andocken. Das sogenannte Endocannabinoid-System ist noch sehr wenig erforscht und deshalb weiß man auch nicht wieso der Körper eigene Endocannabinoide herstellt.
Nimmt man THC zu sich, dockt sich das THC an die CB1- und CB2-Rezeptoren an. Wenn es sich an die CB1-Rezeptoren andockt, dann beeinflusst dies die Signalübertragung an die Synapsen und andere Informationen werden an das zentrale und periphere Nervensystem übertragen. Es stellt sich ein Glücksgefühl ein, man wird entspannter und Schmerzen lassen nach. CB1-Rezeptoren sind nicht gleichmäßig über das Nervensystem verteilt. Im Stammhirn (wo die Atmung kontrolliert wird) gibt es zum Beispiel keine CB1-Rezeptoren. Aber im Hippocampus (Kurzzeitgedächtnis) und Basalganglien (Motorik) befinden sich besonders viele CB1-Rezeptoren, was erklärt wieso durch den Konsum das Kurzzeitgedächtnis und die Motorik beeinflusst werden.
Wie THC auf die CB2-Rezeptoren wirkt ist weniger bekannt, man geht davon aus, dass das THC dem Immunsystem hilft, da sich CB2-Rezeptoren hauptsächlich in Immunzellen befinden.
Abhängigkeit
Ob es eine körperliche Abhängigkeit gibt wird noch diskutiert. Wenn eine Abhängigkeit besteht, dann ist sie nur sehr schwach ausgebildet. Die psychische Abhängigkeit ist möglich. Sollte Anzeichen davon zu erkennen sein, suchen Sie bitte sofort einen Arzt oder eine Suchtberatung auf.
Gerade Kinder, Jugendliche, Schwangere und Stillende Personen sollten komplett auf den Cannabis / THC Konsum verzichten. Das THC kann Auswirkung auf das noch nicht ausgereifte Gehirn haben und körperliche / psychische Probleme hervorrufen.
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